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Facebook-Werbung funktioniert (doch) (nicht)!

Extreme sind selten gut. Für viele Dinge des täglichen Lebens empfiehlt sich das gesunde Mittelmaß. So ähnlich sollte es sich auch verhalten, wenn soziale Netzwerke hinsichtlich Ihrer Werbetauglichkeit beurteilt werden.

Facebook wurde in den vergangenen Jahren gehyped und verteufelt, ebenso die Werbemöglichkeiten, die irgendwo zwischen CPX-Allheilmittel und totem Gaul diskutiert werden. Die Wahrheit liegt – wie so oft – dazwischen. Je nach Produkt, Zielgruppe, Zweck und Budget ist diese Form der Werbung sehr differenziert zu betrachten; eine pauschale Bewertung ist also nicht wirklich möglich.

Sicherlich ist Facebook bzw. das Tool zum Verwalten der „Facebook Ads“ (und vermutlich auch der Algorithmus dahinter) weit von Googlescher Adwords-Professionalität entfernt. Und dass die Möglichkeiten des Trackings eingeschränkt sind, mag ebenfalls stimmen. Und ja, man kann sich natürlich vorrechnen lassen, wie toll Werbung bei Starbucks funktioniert; zunächst reicht aber vielleicht auch ein Blick auf die essentiellen Stärken dieser Plattform.

Ein Aspekt wird bei jeglicher Kritik nämlich gerne ausgeblendet bzw. wird einfach nicht darüber geschrieben: nirgendwo anders ist der Internetnutzer gläserner als bei Facebook. Als Werbetreibender kann ich den Single-Mann ab 25 aus NRW ebenso mit meiner Werbung ansprechen wie Fans von Manuel Neuer oder Menschen die Lady Gaga toll finden und gerne Tennisspielen. Wo sonst erfährt der Marketer soviel über die Interessen, Hobbies und „Likes“ der Nutzer? Das, vor allem in großer Fallzahl, geht eben nur in einem Netzwerk wie Facebook.

Facebook Ads eignen sich für bestimmte Ziele und Produkte aktuell sehr wohl. Es bedarf allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl, um über den persönlichen Information- und Kommunikationskanal eines Nutzers in dessen Aufmerksamkeit zu gelangen. Nicht jeder freut sich darüber, virtuell angebrüllt oder mit Ausrufungszeichen bombardiert zu werden und sicherlich wirkt auch eine sauber übersetzte Anzeige ansprechender und vor allen Dingen seriöser als so mancher Google-Translator-Unfall. Wenn also auch das bloße Anlegen von Facebook Ads kein höheres Studium voraussetzt; zum Perpetuum Mobile der Lead-Generierung wird diese Plattform dadurch noch lange nicht. So waren die 140-Prozent-Kursrakten bereits vor Facebook dubios und das „Meist süchtige MMO“ wäre ein Fall für Bastian Sicks Kolumne „Zwiebelfisch“ auf Spiegel Online.

Nach all der Kritik, den Hiobsbotschaften à la General Motors und dem verhagelten Börsengang kündigt Facebook seine Anzeigen-Plattform „Exchange“ an, die in den kommenden Wochen starten soll. Diese soll ein einfaches Auktionssystem für Anzeigen bieten und auch Cookie-Tracking über die Grenzen des Netzwerks hinaus ermöglichen. Wir sind gespannt. Die Aktionäre sind es mit Sicherheit auch.

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Facebook-Werbung funktioniert (doch) (nicht)!

Extreme sind selten gut. Für viele Dinge des täglichen Lebens empfiehlt sich das gesunde Mittelmaß. So ähnlich sollte es sich auch verhalten, wenn soziale Netzwerke hinsichtlich Ihrer Werbetauglichkeit beurteilt werden.

Facebook wurde in den vergangenen Jahren gehyped und verteufelt, ebenso die Werbemöglichkeiten, die irgendwo zwischen CPX-Allheilmittel und totem Gaul diskutiert werden. Die Wahrheit liegt – wie so oft – dazwischen. Je nach Produkt, Zielgruppe, Zweck und Budget ist diese Form der Werbung sehr differenziert zu betrachten; eine pauschale Bewertung ist also nicht wirklich möglich.

Sicherlich ist Facebook bzw. das Tool zum Verwalten der „Facebook Ads“ (und vermutlich auch der Algorithmus dahinter) weit von Googlescher Adwords-Professionalität entfernt. Und dass die Möglichkeiten des Trackings eingeschränkt sind, mag ebenfalls stimmen. Und ja, man kann sich natürlich vorrechnen lassen, wie toll Werbung bei Starbucks funktioniert; zunächst reicht aber vielleicht auch ein Blick auf die essentiellen Stärken dieser Plattform.

Ein Aspekt wird bei jeglicher Kritik nämlich gerne ausgeblendet bzw. wird einfach nicht darüber geschrieben: nirgendwo anders ist der Internetnutzer gläserner als bei Facebook. Als Werbetreibender kann ich den Single-Mann ab 25 aus NRW ebenso mit meiner Werbung ansprechen wie Fans von Manuel Neuer oder Menschen die Lady Gaga toll finden und gerne Tennisspielen. Wo sonst erfährt der Marketer soviel über die Interessen, Hobbies und „Likes“ der Nutzer? Das, vor allem in großer Fallzahl, geht eben nur in einem Netzwerk wie Facebook.

Facebook Ads eignen sich für bestimmte Ziele und Produkte aktuell sehr wohl. Es bedarf allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl, um über den persönlichen Information- und Kommunikationskanal eines Nutzers in dessen Aufmerksamkeit zu gelangen. Nicht jeder freut sich darüber, virtuell angebrüllt oder mit Ausrufungszeichen bombardiert zu werden und sicherlich wirkt auch eine sauber übersetzte Anzeige ansprechender und vor allen Dingen seriöser als so mancher Google-Translator-Unfall. Wenn also auch das bloße Anlegen von Facebook Ads kein höheres Studium voraussetzt; zum Perpetuum Mobile der Lead-Generierung wird diese Plattform dadurch noch lange nicht. So waren die 140-Prozent-Kursrakten bereits vor Facebook dubios und das „Meist süchtige MMO“ wäre ein Fall für Bastian Sicks Kolumne „Zwiebelfisch“ auf Spiegel Online.

Nach all der Kritik, den Hiobsbotschaften à la General Motors und dem verhagelten Börsengang kündigt Facebook seine Anzeigen-Plattform „Exchange“ an, die in den kommenden Wochen starten soll. Diese soll ein einfaches Auktionssystem für Anzeigen bieten und auch Cookie-Tracking über die Grenzen des Netzwerks hinaus ermöglichen. Wir sind gespannt. Die Aktionäre sind es mit Sicherheit auch.

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