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Mobile Payment – zum Stand der Dinge

Mobile payment

Your Wallet. Without the Wallet.

So lautet der Slogan zu Apples neuem Bezahldienst „Apple Pay“.  Seit Einführung der App erfreut sich Mobile Payment mittlerweile großer Beliebtheit – in den USA – was den deutschen Markt betrifft, so reagieren die Verbraucher verhalten. Aber warum ist das so?

Die Kurzstudie „Mobile Payment am Point of Sale – der Weg in den Alltag der Konsumenten“ von ECC Köln und Paypal liefert Aufschluss darüber. Dabei sind fünf Hauptgründe dafür ausschlaggebend, dass in Sachen Bezahlung das Smartphone hierzulande in der Hose oder Tasche bleibt.

  1. Fast 50% der Befragten gibt an, dass Mobile Payment nur in wenigen Geschäften angeboten
  2. Für 43,9% ist der Druck an der Kassenschlange zu hoch…
  3. … und dieser sollte nicht durch Technikprobleme oder mangelnde Kompetenz des Personals zusätzlich erhöht werden, sagen 41%.
  4. 39,8% bemängeln die unzureichende Netzabdeckung.
  5. Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bestehen bei 38,2% der Befragten.

Immerhin zwei Drittel der befragten Smartphone-Besitzer betrachten Mobile Payment als nützliche Bezahlmethode am Point of Sale, wenn dadurch auf das Mitführen von Kleingeld verzichtet werden kann. Jeder Zweite würde am liebsten das Portemonnaie gar nicht erst mitnehmen müssen.

Mobile Payment via Smartphone

Langsam aber sicher lancieren auch deutsche Retailer Mobile Payment Projekte. Darunter Netto und Aldi Nord, die jeweils über eine App verfügen (sogar für die Apple Watch). Die dabei eingesetzte Technik nennt sich NFC („Near Field Communication“) und funktioniert im Gegensatz zu Bluetooth ohne Benutzereingabe. Die bloße Annäherung an einen NFC-Empfänger führt zur Verifikation. Möglich macht dies eine kleine Antenne im RFID-Chip, die permanent im Frequenzbereich von 13,56 MHz sendet. Der Bezahlvorgang ist ganz simpel:

Nähert man sich mit dem Smartphone auf eine Entfernung von weniger als vier Zentimetern an das NTC-Bezahlterminal, so wird der zuvor vom Verkäufer initiierte Betrag bestätigt und vom Konto des Käufers abgebucht. Zur Validierung ertönt ein akustisches Signal. Bislang funktioniert dies aus Sicherheitsgründen nur bei kleineren Geldbeträgen bis 25 Euro.

Worin liegen also die Risiken?

NFC verschlüsselt die Daten nicht. Das größte Sicherheitsmerkmal ist die geringe Sendereichweite, was auch einen recht guten Schutz bietet, dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass ein Datendieb, der sich in Reichweite zu deinem Smartphone befindet, deine Kontodaten ausliest. Wie kann man sich dagegen schützen? Es gibt mittlerweile Schutzhüllen die diese Funktechnologie bei Nicht-Gebrauch abschirmen. Oder aber: Man wickelt das geliebte Smartphone in Alufolie ein. Wenig stylisch, wenig praktisch, aber nunja, sicher.

Nichtsdestotrotz glauben wir, dass sich Mobile Payment auch in Deutschland durchsetzen wird. Gerade an Parkuhren, an Ticketschaltern oder bei kleineren Einkäufen bietet diese Bezahlmethode großen Nutzen – keine nervige Kleingeldsucherei, kein „oh, ich muss nochmal zurück, hab‘ mein Portemonnaie vergessen“, keine zeitraubende Geldwechselaktionen beim nahegelegenen Bäcker „Können Sie mir mal 10 Euro kleinmachen?“ etc. pp.  Zumal viele Kreditkarten bereits über eine kleine NFC Antenne im Chip verfügen und der Bezahlvorgang auf dieselbe Art und Weise funktioniert – Karte rausholen, an das Bezahlterminal halten, fertig. Hier scheinen die Bedenken weniger stark ausgeprägt.

In Deutschlands Mobile-Payment-Vorreiter-Stadt Berlin wurde im April 2015 die Initiative „NFC City Berlin“ gegründet. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Händlern wie Galeria Kaufhof, Penny, real,- oder Rewe. Insgesamt bieten mittlerweile ca. 500 Geschäfte die NFC-Bezahlmethode an.

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